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Der Bariton Nicholas Mogg und der Tänzer Louis Musin sind die Träger des Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preises. Der Eduard Söring-Preis geht an Clara Bellegarde. Die mit je 8.000 Euro dotierten Preise werden am 12. April 2025 im Rahmen des Operndinners von der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper und in Anwesenheit des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Peter Tschentscher, vergeben. Bei der Wahl der Preisträgerinnen und Preisträger folgt die Opernstiftung der Empfehlung des Opernintendanten Georges Delnon, des Ballettintendanten Demis Volpi sowie des Hamburgischen Generalmusikdirektors Kent Nagano.
„Es ist der Opernstiftung ein großes Anliegen, besondere Begabungen und die Vielseitigkeit des künstlerischen Nachwuchses zu fördern. Die Intendanten haben begabte Künstlerinnen und Künstler ausgewählt, die durch ihr besonderes Talent, Engagement, die Arbeit und Hingabe an ihre Kunst aufgefallen sind. Es ist uns eine große Freude ihre Karrieren durch die Verleihung unserer Preise zu ehren und sie dadurch zu unterstützen und weiter zu außergewöhnlichen künstlerischen Leistungen zu motivieren“, sagt Geschäftsführerin Ulrike Schmidt. „Wir gratulieren unseren Preisträgerinnen und Preisträgern von Herzen und wünschen allen viel Glück auf ihrem Weg!“
Opernintendant Georges Delnon gratuliert dem Preisträger: „Nicholas Mogg ist seit der Spielzeit 2022/23 Mitglied des Solistenensembles der Hamburgischen Staatsoper, zuvor war er Mitglied des Internationalen Opernstudios. Seitdem hat der Bariton eine herausragende stimmliche und darstellerische Entwicklung gezeigt. Beispielhaft seien genannt seine Rollendebuts als Papageno in Die Zauberflöte, Mitjucha in Boris Godunow, Guglielmo in Così fan tutte oder Silvio in I Pagliacci. Sie stehen stellvertretend für sein breitgefächertes Repertoire, seine vielseitige Begabung und herausragende Musikalität. Hervorzuheben sind auch seine Auftritte an anderen bedeutenden Opern- und Konzerthäusern wie der Elbphilharmonie, Opernhaus Zürich, Barbican Hall, Concertgebouw Amsterdam, KKL Luzern oder der Philharmonie de Paris. Nicholas Mogg ist zu einer wichtigen Säule unseres Ensembles geworden und zu einem Publikumsliebling in Hamburg.“
Ballettintendant Demis Volpi lobt den diesjährigen Oberdörffer-Preisträger: „Louis Musin verkörpert in herausragender Weise das Wesen des Hamburg Ballett: Er besitzt eine tief verwurzelte Neugierde in seinem Streben nach neuen Ausdrucksformen, und lebt und verkörpert gleichzeitig die Tradition der Compagnie. Nicht nur in der laufenden Spielzeit brillierte er technisch und schauspielerisch im Neumeier-Repertoire als Romeo und zeigte eindrucksvoll seine Wandlungsfähigkeit in „Tod in Venedig“. Auch in zeitgenössischen Werken eines William Forsythe oder Justin Peck überzeugte er zum einen durch seine bravouröse klassische Technik, zum anderen durch eine explosive Energie gepaart mit lässiger Coolness. Auf der Bühne strahlt Louis Musin eine magnetische Anziehungskraft aus und zeigt eine ehrliche Empathie für die Figuren, die er verkörpert. Die mitreißende Dynamik seiner Darbietungen fesselt das Publikum von der ersten bis zur letzten Bewegung. Besonders herauszuheben ist seine Bereitschaft zu einer kontinuierlichen Weiterentwicklung – sei es auf künstlerischer, technischer oder emotionaler Ebene.“
Generalmusikdirektor Kent Nagano hebt die Qualitäten der diesjährigen Eduard-Söring-Preisträgerin hervor: „Clara Bellegarde vereint brillante Kunstfertigkeit und virtuose Technik mit einer außergewöhnlichen Raffinesse in ihrem Spiel. Die Nuancen, die sie der Harfe entlockt, sind überaus reichhaltig - das war zuletzt beispielsweise bei ihrem Auftritt als Solistin im Silvesterkonzert zu erleben. In der gemeinsamen Arbeit ist sie erfrischend neugierig, aufgeschlossen und flexibel, ihre starke Persönlichkeit trägt maßgeblich dazu bei, der einzigartigen Präsenz und dem Profil des Philharmonischen Staatsorchesters Lebendigkeit zu verleihen. Mit Clara Bellegarde wird eine beliebte junge Kollegin ausgezeichnet, die sich bestens in die Tradition des Orchesters einfügt und die anderen Mitglieder wunderbar unterstützt. Ich gratuliere ihr sehr herzlich.“
Die Preisträger
Der britische Bariton Nicholas Mogg ist Mitglied des Solistenensembles der Staatsoper Hamburg, wo er von 2019 bis 2022 Mitglied des Internationalen Opernstudios war. Zu seinen jüngsten Rollen zählen Guglielmo (Così fan tutte), Ned Keene (Peter Grimes), Silvio (I Pagliacci) und sowohl Dancaïro als auch Morales (Carmen). Weiter wirkte er an Uraufführungen von Komponisten wie Samuel Penderbayne, Lorenzo Romano, Johannes Harneit und Salvatore Sciarrino mit. In der Spielzeit 2024/25 gab Nicholas an der Staatsoper Hamburg wichtige Rollendebüts als Schaunard (La Bohème) und Papageno (Die Zauberflöte), sowie sein Hausdebüt am Opernhaus Zürich als Phileas Fogg (In 80 Tagen um die Weltvon Jonathan Dove). Zu den jüngsten Konzerthöhepunkten zählen sein Debüt als Solist in der Elbphilharmonie, Auftritte in der Barbican Hall, im Concertgebouw Amsterdam, im Palau de la Música Catalana, im Bozar Brüssel, im KKL Luzern und in der Philharmonie de Paris mit Dirigenten wie Kent Nagano, Sir John Eliot Gardiner, Ton Koopman und Alan Gilbert. Zu seinen jüngsten Engagements gehören Tourneen mit Bachs h-Moll-Messe, der Johannes- und der Matthäuspassion mit dem Orchestra of the 18th Century, sowie Händels Messias mit dem English Chamber Orchestra, dem Orquesta Ciudad de Valencia und dem Real Orquesta Sinfónica de Sevilla. Seine Debütaufnahme mit Musik von Carl Loewe, die er zusammen mit dem Pianisten Jâms Coleman eingespielt hat, wurde im Dezember 2021 veröffentlicht und von der Kritik hoch gelobt. Nicholas Mogg ist Absolvent des Opernkurses an der Royal Academy of Music, sowie des Clare College in Cambridge, wo er Chorstipendiat war. Er ist Absolvent des National Opera Studios im Vereinigten Königreich, wo er durch einen Young Artist Development Award im Rahmen des Glyndebourne New Generation Programme gefördert wurde.
Der Tänzer Louis Musin wurde in Belo Horizonte, Brasilien in eine Ballettfamilie geboren. Sein Vater, Nicolas Musin, war u. a. Solist des Hamburg Ballett und auch seine Mutter, Fernanda Tavares Diniz, war Balletttänzerin. Seine Ausbildung erhielt der 22-jährige an der Dance Area in Genf und an der Ballettschule des Hamburg Ballett. Zu seinen wichtigsten Lehrer*innen dort zählten u.a. Gigi Hyatt, Kevin Haigen, Janusz Mazon, Christian Schön und Konstantin Tselikov. Schon als Schüler der Ballettschule besetzte ihn John Neumeier in seinen Balletten: Als junger Aschenbach trat er bei Tod in Venedig mit der Compagnie auf. 2021 wurde er Mitglied des Hamburg Ballett und tanzte bereits in seiner zweiten Spielzeit die Hauptrolle des Romeos bei der Wiederaufnahme von John Neumeiers Romeo und Julia in den Ballett-Tagen der 50. Jubiläumsspielzeit von John Neumeier im Sommer 2023. Zum Beginn der Spielzeit 2023/24 avancierte er zum Solisten.
John Neumeier kreierte für ihn Ein junger Soldat in Dona Nobis Pacem (2022) und ein Solo in Epilog (2024), seinem letzten abendfüllenden Ballett mit der Compagnie des Hamburg Ballett. Insgesamt zählt Louis Musin nach seinen dreieinhalb Spielzeiten beim Hamburg Ballett neben Romeo aus Romeo und Julia schon zahlreiche Rollen aus den John Neumeier-Balletten zu seinem Repertoire: Louis in Liliom, Fritz in Der Nussknacker, Stanislav Nijinsky in Nijinsky, Telemachos in Odyssee, Der Wanderer, der Gondoliere, ein Tanzpaar, Dionysos, der Friseur, der Gitarrist in Tod in Venedig, Demetrius in Ein Sommernachtstraum sowie Solopartien in Matthäus-Passion, Ghost Light und Dritte Sinfonie von Gustav Mahler. Mit Beginn der Spielzeit 2024/25 wurde das Repertoire unter der neuen Intendanz von John Neumeier um weitere choreografische Tanzsprachen ergänzt und Louis Musin tanzte Solos in The Times Are Racing von Justin Peck sowie Blake Works V – The Barre Project von William Forsythe.
Die französische Harfenistin Clara Bellegarde wuchs in einem musikalischen Umfeld auf: Ihre Eltern waren beide Musiker, was ihren frühen Zugang zur Musik maßgeblich prägte. Schon im Alter von sechs Jahren entdeckte sie ihre Liebe zur Harfe in ihrer Heimatstadt Lille. Diese Leidenschaft führte sie zu einer beeindruckenden Karriere: 2015, mit gerade einmal 23 Jahren, wurde sie zur Solo-Harfenistin des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg ernannt. Seitdem begeistert Clara nicht nur in Hamburg, sondern auch als Gastmusikerin in renommierten Orchestern weltweit. Sie spielt regelmäßig mit den Münchner Philharmonikern, dem Orchestre de la Suisse Romande, der Staatskapelle Berlin, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem NDR Elbphilharmonie Orchester, dem Orchestre de l’Opéra de Paris, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, sowie dem Concertgebouworkest Amsterdam. Clara Bellegarde erhielt ihre Ausbildung an renommierten Musikhochschulen. Nach einem Vorstudium bei Anne Le Roy schloss sie ihren Bachelor bei Isabelle Moretti am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris ab, bevor sie ihren Master an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt bei Françoise Verherve erlangte. Ihre ersten Orchestererfahrungen sammelte sie im Orchestre Français des Jeunes und im Gustav Mahler Jugendorchester, wo sie als junge Musikerin entscheidende Impulse für ihre Karriere erhielt. Später kehrte sie als Coach zu diesem Orchester zurück, um ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit der nächsten Generation zu teilen. An der Harfe schätzt sie den vielseitigen Klang, der nicht nur himmlisch-zart, sondern auch sehr kraftvoll sein kann und ihrer Seele Ausdruck verleiht. Sowohl auf der Konzertbühne als auch im Orchestergraben in der Oper liebt sie die Rolle der Harfe, dem Gesamtklang eine ganz besondere Klangfarbe hinzuzufügen, und so gemeinsam etwas Einzigartiges zu erschaffen.
Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preis und Eduard Söring-Preis
Für die Bereitstellung der Preisgelder von je 8.000 Euro konnte die Opernstiftung drei Förderer gewinnen. Der Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preis wird in diesem Jahr zum 57. Mal, der Eduard Söring-Preis zum 44. Mal, an junge Künstlerinnen und Künstler der Staatsoper Hamburg, des Hamburg Ballett und des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg verliehen. Der erste Träger des Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preises war Hans Sotin, ihm folgten unter anderen Franz Grundheber, Hanna Schwarz, Kurt Streit, Gigi Hyatt und Gamal Gouda. Der Eduard Söring-Preis wird an Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg verliehen. Die gezielte Nachwuchsförderung der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper hat mit der Auslobung der beiden Preise begonnen und wird seit 1994 auch mit der Gründung und Unterstützung des Internationalen Opernstudios der Staatsoper fortgesetzt. Mit der Förderung der opera piccolo engagiert sich die Opernstiftung mit großer Freude auch für den Nachwuchs im Kindergarten- und Schulalter.
Foto: Opern-Dinner © Jürgen Joost
Neue Ära an der Hamburgischen Staatsoper: Mit einem neuen Führungstrio präsentiert die Hamburgische Staatsoper das Programm für die Spielzeit 2025/26.
Drei herausragende Künstlerpersönlichkeiten einer neuen Generation setzen mit ihrer visionären Kreativität frische Impulse: Tobias Kratzer (Des. Intendant der Staatsoper Hamburg), Demis Volpi (Intendant des Hamburg Ballett) und Omer Meir Wellber (Des. Generalmusikdirektor der Staatsoper Hamburg und des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg) prägen mit ihren Ideen den Aufbruch in eine zukunftsweisende Spielzeit.
>> Mehr: Oper / Ballett
>> Saisonbroschüre 25/26
„Die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper begrüßt die Entscheidung der Freien und Hansestadt Hamburg, in Kooperation mit der Kühne-Stiftung eine neue Oper für Hamburg zu bauen.
Mit diesem Beschluss wird die aus privater Initiative gegründete, fast 350 Jahre bestehende Kultureinrichtung langfristig fortbestehen und sich den erwartbaren vielfältigen Herausforderungen an die Oper der Zukunft stellen können.
Die Musikstadt Hamburg erhält durch die Entscheidung der Stadt eine Erfolg versprechende Positionierung im internationalen Wettbewerb – dank staatlicher und privater Kooperation und Förderung.“
Hamburg, 7. Februar 2025
Tobias Kratzer, einer der gefragtesten Opernregisseure unserer Zeit wird ab der Spielzeit 2025/26 neuer Opernintendant der Hamburgischen Staatsoper. Die Opernstiftung lud ihn mit seinem Team rund um Operndirektorin und Castingdirektorin Bettina Giese, neue Leiterin des Internationalen Opernstudios Véronique Walter, und stlv. Chefdramaturg Christopher Warmuth zum Gespräch in den Norddeutschen Regatta Verein (NRV).
Tobias Kratzer ist auf der ganzen Welt als Opernregisseur tätig und hat u. a. eine spektakuläre und hochgelobte „Tannhäuser“ Inszenierung für Bayreuth kreiert. Nun ist es Hamburg gelungen, ihn für die neue künstlerische Leitung zu gewinnen. In einem moderierten Gespräch verrieten uns Tobias Kratzer und sein Team erste Ideen über die künstlerische Zukunft der Hamburgischen Staatsoper und kamen an diesem sommerlichen Abend in direkten Kontakt mit den Förderinnen und Förderern auf der Terrasse des NRV. Das Haus soll wieder eine internationale Strahlkraft erhalten und als Bürgeroper im besten Sinne des Wortes wieder „Talk of the town“ werden.
Die Opernstiftung freut sich auf viele spannende Projekte mit der neuen Opernintendanz ab Herbst 2025.
Tobias Kratzer, Bettina Giese und Christopher Warmuth
Foto oben: Berthold Brinkmann, Ulrike Schmidt, Bettina Giese, Tobias Kratzer, Véronique Walter und Christopher Warmuth
Nach der gelungenen Opernstiftungs-Reise im Mai 2024 nach Dresden soll es nun nochmals nach Sachsen gehen:
Von 23. bis 26. Mai 2025 (Fr-Mo) wird eine Reise zum Schostakowitsch-Festival nach Leipzig stattfinden – unter anderem mit dem Gerwandhausorchester und dem Boston Symphony Orchestra unter dem Gewandhauskapellmeister bzw. Chefdirigenten von beiden Klangkörpern: Andris Nelsons.
Eine detaillierte Reiseankündigung mit Anmeldemöglichkeit erfolgt noch im Herbst.
Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper und Hamburg Ballett rufen Spendenkampagne für neue Schwanen-Tutus ins Leben
Am 11. Februar 2023 feierte das Hamburg Ballett die Wiederaufnahme von John Neumeiers beliebtem Ballettklassiker „Illusionen – wie Schwanensee“ in der Hamburgischen Staatsoper. Einer der Höhepunkte in der ursprünglichen Choreografie von Marius Petipa und Lew Ivanow ist der weiße Schwanenakt, den John Neumeier in seiner Neuinterpretation des Klassikers rekonstruiert hat. Damit die Schwäne ab der kommenden Vorstellungsserie wieder in ihrer vollen Pracht auf der Bühne glänzen können, fertigt die Kostümabteilung in Zusammenarbeit mit einer Hamburger Gewandmeister-Werkstatt die weißen Schwanen-Tutus für alle Damen des Ensembles neu an. Seit der Uraufführung von John Neumeiers Ballett im Jahr 1976 gab es 168 Vorstellungen in Hamburg plus weitere auf diversen Gastspielen und die vielen Jahre haben deutliche Spuren an den Tutus hinterlassen. Für die Anfertigung der neuen Kostüme wird ein sechsstelliger Betrag fällig werden.
Eine Spende für die neuen Schwanen-Tutus kann über eine Patenschaft geleistet werden. Als Dankeschön an die Förderer vergibt die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper zusammen mit dem Hamburg Ballett besondere Patenschaften für einzelne Kostüme. Die Opernstiftung unterstützt das Hamburg Ballett mit der Kampagne der Kostümpatenschaft. Mit einer Kostümspende von mindestens 500 Euro können Sie beispielsweise Pate für ein Schwanen-Tutu einer Gruppentänzerin werden. Mit einer Spende von mindestens 750 Euro übernehmen sie die Patenschaft für das Kostüm einer Solotänzerin. Und mit einer Spende von mindestens 1500 Euro werden Sie Pate eines Tutus für die Hauptfiguren Odette oder Odile.
Am 9. Februar 2023 besuchten die ersten Patinnen und Paten „ihre“ Schwäne bei der Hauptprobe und konnten sie hautnah nach der Probe auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper erleben.
Foto: Illusionen – wie Schwanensee © Kiran West (oben) und Figurinen von Jürgen Rose
„Das Hamburg Ballett bedankt sich bei allen Förderinnen und Förderern für die finanzielle Unterstützung der neuen Schwanen-Kostüme“
Jürgen Abraham
Ballettfreunde Hamburg e.V.
Barbara Scacciante
Chippi Klindworth
Elisabeth Forte
Sabine Frankenbach
Harlequin Floors
Eva Holz
Heidi Gräfin von Schlieffen
Julia Junjohann
Elena Kruse
Marianne Lange
Elke-Maria Lutz
Ulrike Muhra
Dagmar Rüschmeier
Dr. Joachim Seeler
Roland Stalmann
sowie weitere Paten, die nicht genannt werden möchten
Foto: Die Schwäne mit neuen Tutus, Alina Cojocaru und Alexandr Trusch © Kiran West
Foto: Hamburg Ballett – Schlussapplaus © Kiran West
Foto: Förderinnen und Förderer, John Neumeier und die Schwäne mit neuen Tutus © Kiran West
Tobias Kratzer wird Intendant der Hamburgischen Staatsoper
Einer „der derzeit spannendsten Regisseure“ übernimmt ab 2025 die Intendanz der Oper am Gänsemarkt
Der Regisseur Tobias Kratzer tritt am 1. August 2025 die Nachfolge von Georges Delnon als Intendant der Hamburgischen Staatsoper an. Das hat der Aufsichtsrat der Hamburgischen Staatsoper heute einstimmig beschlossen und sich damit der Empfehlung einer hochkarätig besetzten Findungskommission angeschlossen. Der 42-jährige Regisseur ist einer der gefragtesten Namen in der Opernszene und kann bereits auf eine ganze Reihe an Nominierungen und Auszeichnungen verweisen. 2019 inszenierte er in Bayreuth einen viel gelobten „Tannhäuser“.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Mit Tobias Kratzer können wir einen der derzeit spannendsten Regisseure für die Intendanz der Hamburgischen Staatsoper gewinnen. Er hat die Findungskommission mit einem klaren und ambitionierten Zukunftsentwurf für die Oper überzeugt. Mit zahlreichen Inszenierungen hat er in den vergangenen Jahren bewiesen, dass er mit seiner ganzen Energie und seinem frischen Blick das Publikum für die Oper begeistern kann. Die Hamburgische Staatsoper wird mit Tobias Kratzer auch neues Publikum ansprechen und sich weiter in die Stadtgesellschaft öffnen. Gemeinsam mit dem bereits für das Hamburg Ballett gewonnenen neuen Ballettdirektor Demis Volpi und dem Geschäftsführer der Oper Ralf Klöter wird Tobias Kratzer die Hamburgische Staatsoper in eine neue Zeit führen und auf Grundlage der Tradition des Hauses starke zeitgenössische künstlerische Impulse setzen.“
Tobias Kratzer, designierter Intendant der Hamburgischen Staatsoper: „Die Hamburgische Staatsoper war in ihrer Vergangenheit vieles: die erste Bürgeroper Deutschlands, ein Ort avancierten Musiktheaters, die Geburtsstätte spektakulärer Uraufführungen. Ich freue mich, zusammen mit den MitarbeiterInnen des Hauses, ab der Spielzeit 2025/26 ein weiteres Kapitel im Geiste dieser an Abwechslungen reichen Geschichte aufzuschlagen!
Nach mehr als 15 Jahren als freischaffender Regisseur finde ich es an der Zeit, meine Erfahrungen im deutschen und internationalen Opernbetrieb in den Dienst eines Hauses zu stellen, um so nicht nur die Rezeption einzelner Werke, sondern die Gattung und Institution Oper als Ganzes einen Schritt weiter in die Zukunft zu bringen.
Als regieführender Intendant werde ich kontinuierlich an der Hamburgischen Staatsoper inszenieren und die musikalische wie szenische Spielkultur des Hauses in den kommenden Jahren mit prägen. Als ein das Opernhaus leitender Künstler, der die unterschiedlichsten Theater und ihr Arbeitsklima immer im konkreten Produktionsprozess kennengelernt hat, werde ich versuchen, die Perspektive der SängerInnen und KollegInnen am Haus bestimmend für Struktur und Offenheit der Hamburgischen Staatsoper zu machen.
Ich danke dem Kultursenator Dr. Carsten Brosda und der Stadt Hamburg für ihr Vertrauen; und Georges Delnon und Kent Nagano für einen freundschaftlichen Übergang.
Den Hamburger ZuschauerInnen verspreche ich spannende Abende an der Dammtorstraße: Ich wünsche mir, dass sie jede Vorstellung meiner Intendanz gut gelaunt, intellektuell stimuliert und mit dem Wunsch wiederzukommen verlassen. Und ich freue mich darauf, 2028 zusammen mit ihnen und der gesamten Stadt den 350. Geburtstag der Hamburgischen Staatsoper zu feiern - als einer Institution, in der jede/r willkommen und von der jede/r gemeint ist!“
Tobias Kratzer, geboren 1980 in Landshut, hat Kunstgeschichte, Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Bern studiert und mit einer Arbeit über „Das Vexierbild als Phänomen und Metapher“ abgeschlossen. Im Anschluss studierte er an der Theaterakademie August Everding Opern- und Schauspiel-Regie. Seit seinem Gewinn des internationalen Regiewettbewerbs Ring Award Graz ist er als freischaffender Opernregisseur tätig, zuletzt mit Gounods „Faust“ an der Opera National de Paris, Beethovens „Fidelio“ am Royal Opera House Covent Garden in London oder am Brüsseler La Monnaie mit Puccinis „Il trittico“.
Tobias Kratzer wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem als Opernregisseur des Jahres 2020 in der Kritikerumfrage im Jahrbuch der OPERNWELT oder mit dem OPER!-award der Zeitschrift OPER! als bester Regisseur. Sein „Tannhäuser“ bei den Bayreuther Festspiele wurde als Inszenierung des Jahres ausgezeichnet. Bereits 2018 erhielt er als bester Regisseur in der Kategorie Musiktheater den Theaterpreis DER FAUST für seine Produktion von Richard Wagners „Götterdämmerung“. Daneben unterrichtete Tobias Kratzer an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Universität Bern, der Kunstuniversität Graz, der Universität Regensburg, der Theaterakademie August Everding und für die Stiftung Oper in Berlin.
Der Aufsichtsrat der Hamburgischen Staatsoper folgte mit seiner Entscheidung für Tobias Kratzer der Empfehlung einer hochrangig besetzten Findungskommission. Dieser gehörten unter dem Vorsitz von Kultursenator Carsten Brosda als externe Expertinnen und Experten an: Dietmar Schwarz, Intendant der Deutschen Oper Berlin, Bernd Loebe, Intendant der Oper Frankfurt, Nora Schmid, Intendantin der Oper Graz und Ulrike Schmidt, Geschäftsführerin der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper. Aus dem Aufsichtsrat der Hamburgischen Staatsoper beteiligten sich Prof. Dr. Regina Back, Stephanie Haase, Thomas Gottschalk sowie Hans Heinrich Bethge, Amtsleiter Kultur der Behörde für Kultur und Medien.
Foto: Tobias Kratzer und Dr. Carsten Brosda © Opernstiftung Hamburg
Omer Meir Wellber wird neuer Hamburgischer Generalmusikdirektor beim Philharmonischen Staatsorchester und Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper
Brosda: „Mit Wellber konnten wir eine herausragende Künstlerpersönlichkeit für die Kulturstadt Hamburg gewinnen.“
Der israelische Dirigent Omer Meir Wellber tritt am 1. August 2025 die Nachfolge von Kent Nagano als Hamburgischer Generalmusikdirektor beim Philharmonischen Staatsorchester und als Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper an. Der 41-jährige zählt international zu den gefragtesten Dirigenten. Wellber ist bis einschließlich August 2027 Musikdirektor der Volksoper Wien. Er ist derzeit Music Director des Teatro Massimo Palermo und künstlerischer Leiter des Toscanini Festivals. Als künstlerischer Leiter des Raanana Symphonette in seiner Heimat Israel engagiert sich Omer Meir Wellber seit fast 15 Jahren für Tradition und Musikvermittlung. Er war von 2018 bis 2022 Erster Gastdirigent der Semperoper Dresden und bis 2022 Chief Conductor des BBC Philharmonic. Zudem gastiert er weltweit bei renommierten Opernhäusern und Orchestern, unter anderem an der Bayerischen Staatsoper, der Metropolitan Opera, in der Arena di Verona, in La Fenice sowie mit dem Gewandhausorchester Leipzig, dem London Philharmonic Orchestra, dem Boston Symphony Orchestra, den Münchner Philharmonikern, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und dem Israel Philharmonic Orchestra. In der Saison 2018/19 stand er in der Elbphilharmonie beim NDR Elbphilharmonie Orchester am Pult und zuletzt gastierte er dort in einem umjubelten Konzert mit den Wiener Symphonikern. Omer Meir Wellber, geboren am 28. Oktober 1981 in Be’er Sheva, Israel, machte 1999 am Be’er Sheva Konservatorium seinen Abschluss in Komposition. Von 2000 bis 2008 studierte er zudem Dirigieren und Komposition an der Jerusalem Music Academy. Von 2008 bis 2010 war er Assistent von Daniel Barenboim an der Staatsoper Berlin und der Mailänder Scala.
Damit wird die künstlerische Leitung der Hamburgischen Staatsoper ab 2025 komplett neu besetzt, mit Tobias Kratzer, Omer Meir Wellber und Demis Volpi, der bereits am 1. August 2024 die Nachfolge von Prof. John Neumeier als Intendant des Hamburg Ballett und Leiter des Ballettzentrums Hamburg antreten wird.
Als Operndirektorin wird Bettina Giese in das neue Team um den künftigen Intendanten Tobias Kratzer kommen. Seit 2018 ist Bettina Giese Direktorin für Künstlerische Produktion und Planung am Brüsseler Opernhaus La Monnaie. Giese war bereits an zahlreichen internationalen Opernhäusern tätig, wie Frankfurt, Venedig, Barcelona, London, Strasbourg, bei den Bregenzer Festspielen und in Stuttgart, dort bis 2018 als Künstlerische Betriebsdirektorin und Leiterin des Opernstudios.
Zudem werden Ralf Klöter als Geschäftsführender Direktor und Barbara Fasching als Orchesterdirektorin ihre Positionen weiter ausfüllen und so das Team an der Spitze der Hamburgischen Staatsoper vervollständigen.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien:
„Mit Omer Meir Wellber konnten wir eine herausragende Künstlerpersönlichkeit für die Kulturstadt Hamburg gewinnen. Omer Meir Wellber hat gezeigt, dass er dafür brennt, Brücken zu bauen und auch neues Publikum für die klassische Musik zu begeistern. Ich bin sicher, dass er gemeinsam mit dem Philharmonischen Staatsorchester auch in Hamburg neue Impulse setzen wird. Das Orchester, das sich unter Kent Nagano künstlerisch hervorragend entwickelt hat, wird auch bei ihm in besten Händen sein.
Bettina Giese wird das künstlerische Leitungsteam vervollständigen. Sie hat exzellente Erfahrungen in zahlreichen internationalen Opernhäusern gesammelt und wird das Team mit ihrer Expertise sehr gut ergänzen. Die Hamburgische Staatsoper wird ab 2025 mit der neuen Leitung den erfolgreichen Weg von Georges Delnon und Kent Nagano konsequent weiter gehen und ihre künstlerische und gesellschaftlich Relevanz auch international weiter ausbauen.“
Omer Meir Wellber, designierter Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper:
„Ich freue mich sehr auf Hamburg, einen Musikstandort, der nicht nur der Tradition, sondern vor allem der Avantgarde verpflichtet ist. Das ist für mich gleichermaßen Ansporn, Herausforderung und Inspiration. Hamburg verfügt über eine eindrucksvolle Kombination zweier Hauptspielorte: der Hamburgischen Staatsoper mit all ihren Facetten als ältestes Opernhaus Deutschlands – entstanden aus dem Engagement sehr selbstbewusster Bürgerinnen und Bürger der Stadt – und der Elbphilharmonie mit ihren einzigartigen Konzertsälen, die zu viel Neuem einlädt. Das Hamburg Ballett vervollständigt diese Kombination mit einer Kompanie, die ihresgleichen sucht.
Besonders freue ich mich auf das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, einen Klangkörper von höchstem Niveau, dessen Musikerinnen und Musiker über viele Jahre unter sehr unterschiedlichen Dirigaten bewiesen haben, mit welcher Begeisterungsfähigkeit sie bereit sind, sich auf immer neue und auch unkonventionelle Wege einzulassen.
Auf diesem Wege möchte ich mit meinen Wiener Kolleginnen und Kollegen – an erster Stelle natürlich die Intendantin der Volksoper Lotte de Beer – teilen, wie sehr ich mich freue, dass es die Gelegenheit dieses ungewöhnlichen Austausches geben wird. Als Zeichen dafür, wie sehr diese Verbindung uns alle bereichern kann, steht die Tatsache, dass Christoph Lieben-Seutter und Matthias Naske, die Intendanten von Elbphilharmonie und Wiener Konzerthaus, bereits für die erste Saison 2025/26 eine Einladung für ein großes gemeinsames Projekt in Hamburg und Wien ausgesprochen haben.
Für mich kam Hamburg zum richtigen Zeitpunkt. Hamburg, eine Stadt in der bahnbrechende Musik komponiert und Musikgeschichte geschrieben wurde. Wenn man Hamburg erlebt, spürt man diese musikalische Tradition, geprägt von Telemann, Mendelssohn, Mahler und Brahms. Auf der anderen Seite spürt man an der Elbe mit dem beeindruckenden Bau der Elbphilharmonie die Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem und Unkonventionellem.
Mit einem Blick auf die Elbphilharmonie und einem Blick auf die Tradition bringen wir die Vergangenheit in die Zukunft!“
Tobias Kratzer, designierter Intendant der Hamburgischen Staatsoper:
„Omer Meir Wellber ist ein Dirigent, der nicht nur in den unterschiedlichsten Epochen zuhause ist, sondern dessen Denken und Programmatik – in Oper wie Konzertprogrammen – lustvoll und undogmatisch auf die überraschende Rekombination setzt, auf musikalische Exzellenz und einen gemeinsamen Ensemblegeist. Und der sich darin genau damit trifft, wofür die Hamburgische Staatsoper künftig stehen soll! Dass er als GMD zugleich der Wunschkandidat des Philharmonischen Staatsorchesters wie auch meines Teams und mir war, ist ein Glücksfall für Hamburg, für das Haus und für das Publikum.
Gemeinsam mit unserer designierten Operndirektorin Bettina Giese, die ich als meine wichtigste Mitarbeiterin und stellvertretende Intendantin mit ins Team geholt habe, freue ich mich sehr darauf, mit Omer Meir Wellber zusammen die kommenden Jahre der Hamburgischen Staatsoper zu gestalten. Bettina Giese hat das Modell einer regieführenden Intendanz im Leitungsteam Jossi Wielers in Stuttgart aus engster Nähe mitgestaltet. Ich kenne sie aus Brüssel, wo sie mich als Operndirektorin am La Monnaie durch große Expertise und Empathie beindruckte. Dass sie nun an der Dammtorstraße anheuert, bürgt für den Kurs, den Omer Meir Wellber und ich hier einschlagen wollen.
Lieber Omer, liebe Bettina - willkommen in Hamburg! Und auf eine glückvolle Zusammenarbeit!“
Foto: Omer Meir Wellber – Generalmusikdirektor © Luca Pezzani
Foto: Tobias Kratzer (Opernintendant), Omer Meir Wellber (Generalmusikdirektor), Bettina Giese (Operndirektorin) und Dr. Carsten Brosda (Senator für Kultur und Medien) © Staatsoper Hamburg